Wild und wunderbar. So schützt die Bahn die Umwelt

„Das ist grün“ ist das Motto der Deutschen Bahn. Darunter fallen alle Maßnahmen für Umwelt und Klima, wie zum Beispiel die Nutzung von Ökostrom, die Wiederverwendung vieler Materialien und die Entwicklung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel vom Bahnhof nach Hause. Hier wollen wir dir zeigen, was die Bahn für den Artenschutz tut.

Wusstest du, dass die Deutsche Bahn Wildpferde, Wasserbüffel und Biber schützt? Oder dass sie Falken und Schmetterlingen ein Zuhause anbietet?

Es ist nämlich wichtig für das Ökosystem, dass es die vielen unterschiedlichen Tierarten gibt. Indem Biotope geschützt werden, werden Eingriffe in die Natur ausgeglichen. Denn diese lassen sich manchmal nicht vermeiden, wie beispielsweise beim Bau eines neuen Tunnels oder einer neuen Strecke. Das ist dann ein Fall für die Umweltexperten der Bahn. Sie kümmern sich darum, dass Pflanzen und Tieren ein neuer Lebensraum geschaffen wird. Seit 2010 hat die Bahn über 25.000 Naturschutz- Aktivitäten verwirklicht. 

Hier kannst du entdecken, welche fünf Tierarten unter anderem geschützt werden.

Der kleine Flatter-Geselle ist ein Apollofalter. Ein geschützter Schmetterling

Der kleine Flatter-Geselle ist ein Apollofalter. Ein geschützter Schmetterling.

Roter Apollo

Lebensraum: steinige, trockene, sonnige Umgebung
Vorkommen: Deutschland: Rheinland-Pfalz (Mosel), Bayerische Alpen, Schwäbische/Fränkische Alb
Größe: ca. 60–88 mm Flügelspannweite
Lebenserwartung: ca. 2–3 Wochen
Merkmale: rote Augenflecken Nahrung – Fetthenne, Disteln
Besonderes: Der Rote Apollo ist sehr selten und steht unter Naturschutz.

Dieser kleine Flatter-Geselle ist ein Apollofalter. Den geschützten Schmetterling mit den knallroten Augenflecken gibt es leider nur noch sehr selten. Am Fuße der Schwäbischen Alb hat die Bahn an einem Bahndamm das Moos zurückgeschnitten, damit die wenigen dort lebenden Apollofalter einfacher Ruhe, Schutz und Nahrung bekommen. Und sich hoffentlich gut vermehren. Doch auch andere Insekten sollen das ganze Jahr über Nahrung und Unterschlupf finden. Daher erschafft die Bahn auf vielen ihrer ungenutzten Flächen neue Lebensräume für diese unersetzlich nützlichen Mini-Helden.

 

Gärtner mit Mähne und Schweif. Wildpferde? Ja! Die gibt es nicht nur in Cowboyfilmen!

Gärtner mit Mähne und Schweif. Wildpferde? Ja! Die gibt es nicht nur in Cowboyfilmen!

Wildpferd

Art: Urpferd-Rasse Przewalski
Vorkommen: Deutschland: Naturschutzgebiete bei Augsburg und Hanau
Größe: 220–280 cm Kopf-Rumpf-Länge, 120–146 cm Widerristhöhe (Hals-Rücken-Übergang)
Gewicht: ca. 200–300 kg
Lebenserwartung: ca. 20–30 Jahre
Merkmale: rotbraunes bis ockerfarbenes Fell, kurze, dunkle Mähne Nahrung – Gräser, andere Pflanzen
Besonderes: sind karge Steppen gewohnt und daher sehr robust und anpassungsfähig

Wie bitte, Wildpferde? Ja! Die gibt es nicht nur in Cowboyfilmen! Die Deutsche Bahn schützt diese seltenen Tiere und hilft damit gleichzeitig, wertvolle Landschaften zu pflegen. Sie weiden auf insgesamt 158 Hektar Fläche – das sind über 220 Fußballfelder – in der Nähe von Hanau und in Aschaffenburg. Durchs Fressen und Galoppieren sorgen sie dafür, dass das Gelände nicht zuwuchert. So schaffen sie wiederum Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten. Da das riesige Gelände irgendwo doch eingezäunt ist und da die Wildpferde oft einen Besitzer haben, nennt man Wildpferde in Deutschland übrigens auch „halbwild“. Das Futter suchen sich die vierbeinigen Gärtner mit den wilden Mähnen jedoch selbst, getrunken wird an Teichen, und die Hufe werden durch Abrieb gepflegt.

 

Friede mit den Bibern. Bahnausfall wegen Biberbau? Das ist wirklich möglich.

Friede mit den Bibern. Bahnausfall wegen Biberbau? Das ist wirklich möglich.

Biber

Art: Europäischer Biber
Lebensraum: Gewässer, Uferbereiche
Vorkommen: Deutschland ca. 30.000 in allen Bundesländern, ca. 20.000 davon in Bayern
Größe: 110–137 cm (inkl. Schwanz/„Kelle“)
Gewicht: ca. 23–30 kg
Lebenserwartung: ca. 10–12 Jahre
Nahrung: Blätter, Triebe, Hölzer
Besonderes: zweitgrößtes Nagetier der Welt (nach Wasserschwein)

Bahnausfall wegen Biberbau? Das ist wirklich möglich. Biber sind beeindruckende Biberburgen- Baumeister und fällen sogar Bäume. Viele der geschützten Nager leben in Gewässern entlang von Bahnstrecken. Damit ihre Burgen sicher vor Feinden sind, bauen sie Dämme. Hier aber besteht die Gefahr, dass sich das gestaute Wasser neue Wege sucht und dabei Bahnstrecken unterspült oder überschwemmt. Deswegen beschäftigt die Bahn in Süddeutschland einen echten Biberberater. Der kennt und liebt seine Pappenheimer und tüftelt an Möglichkeiten für eine friedliche Nachbarschaft von Bahn und Bibern. Damit der Zugverkehr sicher ist und gleichzeitig die Biber-Heimat geschützt bleibt.

 

Hoch hinaus mit dem Falken-Haus. Wanderfalken, sie sind wunderschön.

Hoch hinaus mit dem Falken-Haus. Wanderfalken, sie sind wunderschön.

Wanderfalke

Lebensraum: in fast allen weiten Landschaften, zum Brüten hoch gelegene Orte wie Felsen, Steilküsten, Türme oder Brücken
Größe: ca. 35–51 cm Körperlänge, ca. 79–117 cm Flügelspannweite
Gewicht: ca. 330–1.500 g (Weibchen sind deutlich größer und schwerer)
Lebenserwartung: bis zu 15 Jahre
Merkmale: schwarze Kappe, blaugraue Oberfarbe, helle Unterseite, leicht gerundeter Schwanz
Nahrung: fliegende Tauben, Singvögel
Besonderes: Mit über 320 km/h sind Wanderfalken die schnellsten Tiere der Welt.

Sie sind wunderschön und längst geschützt – aber das allein reicht nicht: Der Lebensraum der Wanderfalken in Deutschland ist noch immer gefährdet. Falken lieben es, in großer Höhe zu brüten. Weil sie dazu immer weniger Plätze finden, werden sie erfinderisch. Vor einiger Zeit versuchten Falken, am Pfeiler der Talbrücke an der Strecke Hannover–Würzburg zu nisten. Zusammen mit dem bayerischen Landesbund für Vogelschutz wurden daher an besagter Talbrücke Nisthilfen angebracht. Jetzt sind die Wanderfalken dort heimisch. Weitere Nisthilfen wurden an der Ilmtalbrücke und an Bahnstrecken in Bayern und Hessen gebaut. Guten Einzug, liebe Falken!

 

Wo Büffel Unken schützen. Wasserbüffel sind die sanften Riesen unter den Naturschützern!

Wo Büffel Unken schützen. Wasserbüffel sind die sanften Riesen unter den Naturschützern!

Wasserbüffel

Art: Hausbüffel
Lebensraum: Sumpfgebiete, Flüsse, Seen
Größe: 240–300 cm Kopf-Rumpf-Länge, bis zu 200 cm Hörner-Spannweite
Gewicht: ca. 500–1.200 kg
Lebenserwartung: bis zu 25 Jahre
Merkmale: braunes, graues oder schwarzes Fell
Nahrung: Kräuter, Gräser, Ufergewächse
Besonderes: Wasserbüffel sind hervorragende Schwimmer.

Wasserbüffel sind die sanften Riesen unter den Naturschützern! Wo es anderen zu sumpfig ist, sind diese massigen Tiere mit den geschwungenen Hörnern erst richtig glücklich. Im Auftrag der Bahn helfen sechs Wasserbüffel im hessischen Büdingen dabei, ein ehemaliges Militärgelände in ein Sumpfgebiet zu verwandeln. Mit ihren breiten Klauen sinken sie weniger tief ein als andere Weidentiere. Indem sie Gräser mampfen und Gehölz klein fressen, halten sie die Ufer frei und sorgen für eine gute Mischung aus höheren Gewächsen und niedrigem Gras. Die Wasserbüffel sichern damit anderen Tieren das Überleben – zum Beispiel ihren kleinen Unken-Freunden, einer Gattung von Froschlurchen.

 

Willst du wissen, was die Deutsche Bahn noch für die Umwelt oder das Klima tut? Zum Beispiel welche Umweltberufe es gibt? Dafür hat Oli auf Olis Bahnwelt weitere spannende Infos für dich: www.olis-bahnwelt.de/umwelt