Rund ums Bahnfahren

Alles gecheckt – bei voller Fahrt

Kennst du das? Du bist mit dem Fahrrad unterwegs, vielleicht zur Schule oder bei einem Ausflug. Doch irgendwas ist anders, irgendwas stimmt nicht so ganz. Da ist doch dieses leise Schleifgeräusch, oder?

Nervig! Wer schlau ist, hält kurz an und sieht nach, was los ist: Reibt die Bremse an der Felge? Hat sich das Schutzblech verzogen? Liegt es an der Kette? Meist ist das Problem schnell gefunden und beseitigt. Die Fahrt kann weitergehen. Und vor allem: Was immer es war, wird nun nicht zum Dauerzustand – oder gar zu einem, das dich am Ende in die Werkstatt zwingt.

Nun ist das beim Radfahren kein Problem. Aber jetzt stell dir das Ganze bitte mal bei Tempo 300 vor – an Bord eines ICE. Erstens würdest du vor lauter Fahrgeräuschen so ein leises Schleifen gar nicht hören. Und zweitens hält man bei der Geschwindigkeit auch nicht einfach mal kurz an. Klar, damit gar nicht erst irgendwas Ärger macht, kommen die Züge regelmäßig in die Wartung und werden durchgecheckt. Aber das heißt natürlich immer: Pause machen. Ein ICE in der Werkstatt fehlt auf der Strecke. Daher hat sich die Bahn etwas ausgedacht. Wayside Monitoring heißt das Zauberwort, auf Deutsch in etwa: Überwachung am Wegesrand.

Wayside-Monitoring 12 Mikrofone sind auf das Gleis gerichtet

An manchen Streckenabschnitten stehen zum Beispiel besondere Anlagen. Ihre bis zu zwölf Mikrofone sind auf das Gleis gerichtet. Rauscht ein Zug vorbei, nehmen sie den Klang der Räder auf. Diese Daten werden automatisch per Mobilfunk an einen Computer geschickt, der die Aufnahmen auswertet und meldet, wenn er irgendetwas Auffälliges entdeckt.

Wayside Monitoring: Mikrofone, die den Klang der Räder kontrollieren

Wayside Monitoring: „Wir hören, wie es dem Zug geht“, sagen sie bei der Bahn

„Wir hören, wie es dem Zug geht“, sagen sie bei der Bahn. Und wenn es ihm nicht hundertprozentig gutgeht, kommt er eben bei nächster Gelegenheit in die Werkstatt. Ansonsten kann er weiterfahren.

Wayside Monitoring: LASER messen die korrekte Stellung der einzelnen Achsen und den Radumfang

Wayside Monitoring: Infrarot-Sensoren

 

GUT ZU(G) WISSEN

Neben den Mikrofonen, die den Klang der Räder kontrollieren, bringt die Bahn weitere Technologien zum Einsatz:

  1. LASER messen die korrekte Stellung der einzelnen Radsätze, die Radprofile und den Radumfang.
  2. KAMERAS prüfen den Gesamtzustand. Sie können zum Beispiel melden, wenn ein Wagen mit Graffiti besprüht wurde oder Schäden außen am Zug sind.
  3. INFRAROT-SENSOREN überprüfen die Temperatur.
  4. RFID-SCANNER erhalten, wie ein Kartenlesegerät an der Supermarktkasse, Daten von Mikrochips an den Zügen. Sie erkennen so, welches Fahrzeug gerade vorbeifährt.
 

Wayside Monitoring: RFID-SCANNER

Wayside Monitoring: Videobrücken

Wayside Monitoring: Kameras

Genial! Denn auf diese Weise werden etwa Abnutzungserscheinungen schon so früh erkannt, dass man sie beheben kann, ehe sie zu einem ernsthaften Problem werden. Und bei der Bahn freuen sie sich, weil auf diese Weise seltener Züge ungeplant ausfallen.

s