
Gleise sicher und schick – die Natur im Blick
Wusstest du, dass die Bahn echte Försterinnen und Förster beschäftigt? Und dass es zur Baum- und Pflanzenpflege entlang der Schienen Hubschrauber mit Sägen gibt? Und Bagger, die gehen können? Bei der Bahn gibt es extra Fachleute, die sich um die Baum- und Pflanzenpflege entlang der Schienen kümmern.
Achtung, Gefahrenquelle: Natur links und rechts der Gleise
Bei einer Zugfahrt ins Grüne schauen zu können, ist eine schöne und entspannende Sache. Doch das Grün neben den Schienen hat auch seine Tücken. Denn wie du weißt, hat die Natur gewaltige Kräfte.
Heftige Stürme, starke Regenfälle oder extreme Wetterbedingungen können für große Zerstörungen sorgen. Und die haben natürlich auch Einfluss auf den Zugverkehr. Besonders wichtig ist es, dass nichts auf die Gleise oder auf die Züge fallen kann. Außerdem müssen alle Signal- und Hinweisschilder jederzeit gut sichtbar sein, damit es nicht zu Unfällen kommt. Deswegen behalten die Spezialteams der Bahn die Bäume und Sträucher entlang der Gleise immer ganz genau im Blick und pflegen sie regelmäßig.

© Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus
Oje, ein schlimmes Unwetter hat den Baum entwurzelt und auf die Schienen krachen lassen. Damit so etwas möglichst nicht mehr passiert, ist seit 2018 ein Spezialteam für Naturgefahren im Einsatz.
Rund ums Jahr im Einsatz
Jedes Jahr ziehen Försterinnen, Förster und andere Profis los, um die Bäume und Sträucher entlang der Gleise genau zu prüfen. Insgesamt sind es mehr als 1.000 Fachleute. Sie kontrollieren Dinge wie: Steht der Baum stabil? Ist das Holz morsch? Könnten Äste bei Sturm abbrechen? Alle Ergebnisse dieser Überprüfung werden auf Tablets eingetragen. Zusätzlich liefern Drohnen, Hubschrauber und Satelliten wichtige Informationen über den Zustand von Waldflächen. All diese Daten werden gesammelt und sortiert. So wissen die Teams genau, welche Bäume und Sträucher sie zurückschneiden oder ganz entfernen müssen. Damit Gleise und Züge geschützt sind, werden dabei links und rechts der Gleise jeweils sechs Meter komplett von Pflanzen freigehalten. Zusätzlich werden besonders hohe Bäume gekappt.

© Deutsche Bahn AG / Thomas Herter
Hier siehst du Bahnförster Samuel Sebhat in Aktion. Er macht gerade mit einem Resistographen eine Messbohrung, um zu sehen, ob der Baum gesund ist oder ob sich Hohlräume hinter der Rinde verstecken.
Ebenso helfen beeindruckende Spezialmaschinen bei der Baum- und Pflanzenpflege. Manche können wie Spinnen die Hänge hochkrabbeln. Andere werden mit einer Fernbedienung ferngesteuert, um mit rasiermesserscharfen Klingen Buschwerk abzumähen. Selbst Hubschrauber helfen beim jährlichen Rückschnitt. Diese Super-Helikopter sind dafür mit einer meterlangen Säge und einem Greifer ausgestattet. Das glaubst du nicht? Dann schau mal in die Bildergalerie!
Ist beim Pflanzenrückschnitt auch Naturschutz wichtig?
Na klar! Der Schutz von Gleisen und Zügen ist nur die eine große Aufgabe der Spezialteams. Die andere ist der Schutz der Natur. Dazu werden die Bäume und Sträucher ausschließlich zwischen Oktober und Februar geschnitten, um Vögel und Säugetiere nicht beim Brüten und Aufziehen der Jungtiere zu stören. Außerdem werden nach Möglichkeit Spezialmaschinen wie der Longfront Bagger eingesetzt. Damit kann man einzelne, kranke Bäume vorsichtig entfernen, ohne Nachbarpflanzen zu beschädigen. Der Spezialbagger kann auch bestimmte Bäume so zurückschneiden, dass Bruthöhlen für Vögel geschützt bleiben. Toll, oder?
Hättest du gedacht, dass die Bahn so abgefahrene Maschinen für den Pflanzenrückschnitt benutzt? Und es gibt noch viel mehr spektakuläre Dinge, die du in der Mission Umwelt entdecken kannst. Steige einfach bei einer der nächsten Stationen aus und lass dich überraschen!