
Detektive auf vier Pfoten – Hunde bei der Bahn?
Finya, Storm und Eskil – das sind nur drei der Hunde, die bei der Bahn arbeiten. Hunde? Ja, richtig gelesen! Die Bahn braucht bei Bauprojekten die feinen Spürnasen der Vierbeiner.

© Deutsche Bahn AG / Patrick Kuschfeld
Schnüffelnasen müssen trainiert werden
Nicht jeder Hund ist als Spürhund geeignet. So ein Job als Artenspürhund bei der Bahn setzt Einiges voraus. Zum einen muss der Hund sich gut konzentrieren können, zum anderen muss er auch perfekt riechen können. Um in die Hundestaffel aufgenommen zu werden, bekommen die Fellnasen dann ein spezielles Training. Die Hunde lernen, bestimmte geschützte Tierarten zu erschnüffeln. Oft trainieren sie dafür in freier Natur oder üben mit einer sogenannten Scentbox, die Geruchsproben enthält. Das können die Schalen von Eidechseneiern sein oder die abgestoßene Haut der Reptilien. So lernen die Hunde den Geruch kennen und können später im Einsatz geschützte Tierarten wie Schlingnatter oder Zauneidechse erkennen. Da die Hunde bei jedem Wetter Tiere riechen müssen, trainieren sie auch im Winter und bei Regen, wenn die geschützten Tiere nicht aktiv sind.
Whisper – ein Golden Retriever als Spezialist für Fledermäuse & Co.
Die Hunderasse Golden Retriever gilt als gehorsam, geduldig und intelligent. Aus diesem Grund hat es Whisper auch in die Hundestaffel der Deutschen Bahn geschafft. Sein Spezialgebiet ist das Aufspüren von Fledermäusen, Mauereidechsen, Schlingnattern und Gelbbauchunken. Diese Tierarten stehen alle unter Artenschutz und müssen vor Baumaßnahmen in Sicherheit gebracht werden. Wenn die Bahn also zum Beispiel Schienen umbauen möchte, kommt Whisper zum Einsatz. Artenspürhunde können die geschützten Tiere oft schon beim ersten Einsatz erschnüffeln, das ist deutlich schneller, als wenn Menschen danach suchen müssen. Ohne scharfe Nase ist das nämlich gar nicht so einfach.

© Deutsche Bahn AG
Hier siehst du sechs Artenspürhunde, die für die Hundestaffel der Bahn im Einsatz sind. Ihre Arbeit spart viel Zeit beim Aufspüren von Tieren entlang der Bahnschienen und überall dort, wo die Bahn bauen muss.
Mit dem Tablet auf Tour
Ohne digitale Hilfsmittel geht es heutzutage nicht mehr. Auch die Hundeführer und Hundeführerinnen haben ein Tablet dabei, wenn sie mit ihren Artenspürhunden losziehen. Finden Whisper, Monte & Co. zum Beispiel eine Zauneidechse, wird das Ergebnis direkt vor Ort in eine digitale Datenplattform eingetragen. Jetzt liegen die Informationen über Tiere, die umgesiedelt werden müssen, allen Beteiligten des Bauvorhabens vor. So kann schneller entschieden werden, was als Nächstes zu tun ist. Die Bahn arbeitet derzeit an mehreren Tausend Projekten, um die Schienen instand zu halten. Da hat die Hundestaffel viel zu tun!

© Deutsche Bahn AG / Patrick Kuschfeld
So sieht das Tablet aus, das die Hundeführer:innen immer bei sich haben. Werden geschützte Tiere bei der Erkundung des Baugeländes gefunden, wird der Standort hierüber erfasst.
Film ab: Begleite die Artenschutzhunde der Bahn beim Training
Wenn die Bahn alte Gleise repariert, neue verlegt oder sonst etwas baut, darf nicht einfach losgebaggert werden. Erst müssen alle Tiere, die unter Artenschutz stehen, in Sicherheit gebracht werden. Um diese Tiere aufzuspüren gibt es die Artenspürhunde. Mit ihrer tollen Schnüffelnase finden sie auch die kleinsten Mitbewohner der Natur.
Du willst mehr über Artenschutz lernen? Dann schau mal hier: ➜ Spürnasen im Einsatz