Rund ums Bahnfahren

Comicfigur SUMI und andere rätselhafte Maschinen und Fahrzeuge

Baggern, Bohren, Schlürfen: Abgefahrene Baumaschinen in Action!

In der Welt der Bahnbaustellen gibt es spannende Maschinen, die ihre Arbeit auf eine beeindruckende Weise erledigen. Von riesigen Zugkonstruktionen, die Schienen in Schuss halten, bis hin zu gewaltigen Bohrgeräten, die sich tief in den Boden graben – hier kommen die coolsten Baumaschinen in Aktion!

Das gelbe Wunder

Wie eine gelbe Raupe schmiegt sich der FIZ an die Gleise

Wie eine riesige Raupe schmiegt er sich eng an die Gleise, in seinem gelben Blechbauch dröhnt, brummt und blitzt es: Das ist der neue FIZ. Was klingt wie ein Geheimcode, der Name eines Comichelden oder der nächste coole Drink für den Sommer, ist die Abkürzung für den Fahrbahninstandhaltungszug. In diesen 26 Buchstaben steckt eigentlich schon alles drin. Der FIZ ist dafür da, die Fahrbahn – also Schienen, Schotter und Schwellen – instand zu halten. Aber wie geht das? Dafür lohnt sich ein Blick ins Innere der drei Wagen: TVE + ZW + MIE = FIZ

  1. Den Anfang macht die TVE, die Traktions- und Versorgungseinheit. Hier sitzt der Fahrer, der den FIZ zur Baustelle bringt. Es gibt sogar einen Aufenthaltsraum, eine Küche und eine Toilette.
  2. Dann kommt der ZW, der Zwischenwagen. Er transportiert Baumaterial, Werkzeuge und Maschinen. Zwei Krane heben schwere Ersatzschienen, so leicht wie ein großes Auto.
  3. Zum Schluss die MIE, die mobile Instandhaltungseinheit. Hier ist die Action! Die MIE ist die rollende Werkstatt, in der die Gleisarbeiter und Schweißer im Einsatz sind.

GUT ZU(G) WISSEN

  • Der FIZ kann arbeiten, ohne dass andere Züge langsamer fahren müssen.
  • Er hat alles dabei, was die Arbeiter brauchen – wie ein rollendes Haus!
  • Die Arbeiter sind sicher vor vorbeifahrenden Zügen geschützt.

Zwei Männer in orangefarbenen Westen arbeiten im Zwischenwagen des FIZ

Mit all dem Material und Werkzeug im Zug kann fast alles repariert werden.

Ein Mann in orangefarbener Sicherheitskleidung arbeitet an Gleisen, während die fahrende Werkstatt ihn vor Zügen schützt.

Regen oder Sonne? Kein Problem, die „fahrende Werkstatt“ schützt die Arbeiter.

Ein Mann in orangefarbener Weste und Schutzbrille schneidet Metall, um die Schienenübergänge zu glätten.

Letzter Schliff: Die Schienen werden glatt gemacht, damit die Züge leiser fahren.

In der MIE, der mobilen Werkstatt,arbeiten die Gleisarbeiter direkt auf den Schienen. Weil das Gleis unter dem Wagen liegt, ist der Boden der MIE offen. So können die Arbeiter auch bei Regen, Sturm oder großer Hitze Schienen austauschen oder schweißen. Dabei bleiben sie gut geschützt vor vorbeifahrenden Zügen, die ohne langsamer zu werden weiterfahren können.

Bohr, ey!

Eine Gruppe von Bauarbeitern nutzt ein Raupenbohrgerät der Deutschen Bahn, um an einer Bahnstrecke zu arbeiten.

Wie tief ist das tiefste Loch, das du mal gebuddelt hast? Einen halben Meter, vielleicht sogar einen ganzen? Nicht schlecht. Aber jetzt halt dich fest: Das Raupenbohrgerät G42B wühlt sich sogar mehr als acht Meter tief in den Boden. Und dabei ist es sogar fast egal, woraus der besteht: Sand, Erde, Steine – kein Problem für das Raupenbohrgerät. Je nach Untergrund kann es bohren oder auch rammen.

Ein gelbes Raupenbohrgerät steht auf dem Boden und gräbt ein tiefes Loch in den Boden.

Der riesige Bohrer gräbt sich acht Meter tief in den Boden, egal ob Sand, Erde oder Steine.

Aber wozu? Was soll man mit acht Meter tiefen Löchern, fragst du dich jetzt vielleicht.

GUT ZU(G) WISSEN

  • Mit mehr als 40 Tonnen Gewicht bringt das G42B so viel auf die Waage wie acht ausgewachsene Elefanten.
  • Praktisch: Für den Transport über weite Strecken lässt es sich auf Güterwagen oder große Lkw verladen. Im Einsatz vor Ort kann es auf seinen Ketten auch aus eigener Kraft fahren.
  • Obwohl die Maschine ordentlich Wumms hat, arbeitet sie recht geräuscharm. Gerade in oder nahe von Siedlungen ist das ein großer Vorteil.

Klar, im Garten oder auf dem Schulhof wären diese tiefen Löcher nicht so praktisch. Doch an den Bahnstrecken kommt das G42B oft zum Einsatz. Dort wird die Spezialmaschine eingesetzt, wenn neue Oberleitungsmasten errichtet werden. An diesen Masten aus Metall oder Beton, die teilweise mehr als 20 Meter hoch sein können, hängt die Leitung, aus der ICE und Co. den elektrischen Strom ziehen, der sie antreibt. Und wenn ein Zug z. B. mit Tempo 250 darunter hindurchrast, muss natürlich sicher sein, dass die Masten bombenfest stehen. Und genau dafür sorgt das Raupenbohrgerät. In die Löcher, die es bohrt, kommt das Fundament der Masten. Das hält garantiert!

Her mit dem Schotter – Schlürfi!

Eine große Maschine, ein Saugbagger, befindet sich auf den Gleisen.

Für Baustellen aber auch zur ganz gewöhnlichen Instandhaltung der Gleisstrecken gibt es im Fuhrpark der Bahn die erstaunlichsten Fahrzeuge. Zum Beispiel das modulare Absaugsystem Saugbagger – besser bekannt als Schlürfi.

Damit pfeilschnelle ICE und tonnenschwere Güterzüge reibungslos über die Gleise fahren können, muss auch darunter alles in Ordnung sein – also im Gleisbett. Doch der Schotter verschmutzt mit der Zeit, die Kanten der Steine nutzen sich ab. Ein Problem, denn wenn es zum Beispiel zu wenig Zwischenräume gibt, kann Regenwasser nicht so gut ablaufen. Weil zwischen den einzelnen Schwellen nur wenig Platz ist, musste der Schotter bislang häufig von Hand herausgeklaubt werden. Eine riesige Plackerei – und auch nicht sonderlich schnell. Saugbagger wie diese niegelnagelneue Maschine können die Arbeit deutlich flotter und effizienter ausführen.

GUT ZU(G) WISSEN

  • Saugbagger wie Schlürfi machen die Gleisbett-Reinigung viel effizienter und schneller.
  • Sie wurden so gebaut, dass sie in die engen Stellen zwischen den Schienen passen.
  • Schlürfi ist nicht nur stark, sondern auch leise, damit es in Wohngebieten nicht so laut wird.

Schlürfi, wie der erste dieser neuen Bagger getauft wurde, besteht aus mehreren Modulen, die auf einen Bahnwagen montiert sind: Elektromotor, Ventilatoranlage und Filtersystem bilden zum Beispiel einzelne Einheiten. Mit dem besonderen Doppel-Ventilator werden – wie mit einem gigantischen Staubsauger – durch den dicken Schlauch die Steine aus dem Gleisbett gesogen und landen in einem Sammelbunker. Hierbei können in wenigen Minuten mehrere Tonnen Schotter aufgenommen werden. 😉 Versucht das mal mit einer Schaufel …

s