Rund ums Bahnfahren

Ach, du liebe Zeit! Von Ortszeiten und Uhrzeiten

Kennst du noch Opa Adlers gute Freundin Tatjana Transsibiria? Sie wohnt in Russland. Zum Telefonieren müssen die beiden sich immer fest verabreden, denn sie wohnen in verschiedenen Zeitzonen. Lest einmal selbst, was Opa Adler euch heute zu berichten hat:

Das mit den Zeitzonen musst du dir so vorstellen: Wenn mich mein Wecker morgens um 7 Uhr aus dem Schlaf klingelt, hat Tatjana schon längst zu Mittag gegessen. Denn beispielsweise in Tatjanas Heimatstadt Nowosibirsk, einer der größten Städte in Russland, ist es immer 6 Stunden später als in Deutschland.

Tatjanas Heimat Russland ist über 5.000 Kilometer von Nürnberg entfernt.
Kennst du auch jemanden der weit weg wohnt?

Die Uhrzeit in einem Land richtet sich nach dem Stand der Sonne. Da sich die Erde dreht, kann die Sonne immer nur eine Seite mit Tageslicht versorgen. Deshalb gibt es auf der Erde Tag und Nacht.

Die Uhrzeit in einem Land richtet sich nach dem Stand der Sonne

Wenn bei uns in Deutschland Mittag ist, ist auf der anderen Seite der Erde Nacht.

Lange Zeit lasen die Menschen die Uhrzeit nicht auf ihrer Armbanduhr, sondern auf einer Sonnenuhr.

Sonnenuhr.

Eine Sonnenuhr funktioniert nach dem Schattenprinzip und zeigt mit Hilfe des Stands der Sonne am Himmel die Sonnenzeit an.

Die Uhrzeit spielt bei der Eisenbahn eine wichtige Rolle. Schließlich muss man wissen, wann ein Zug abfährt und wann er ankommt. Damals, noch bevor die Eisenbahn erfunden wurde, gab es sogar innerhalb Deutschlands unterschiedliche Ortszeiten. Na gut, der Unterschied war nicht so groß wie 6 Stunden, aber es gab sie. Die unterschiedlichen Ortszeiten störten die Menschen lange Zeit nicht. Es gab keine Fortbewegungsmittel wie heute, und so konnten sie kaum oder nur sehr langsam den Ort wechseln.

Die unterschiedlichen Ortszeiten wurden aber zum Problem, nachdem ich, euer Opa Adler, das Eisenbahnzeitalter in Deutschland einläutete. Plötzlich konnten die Menschen mit der Eisenbahn ganz schnell von A nach B fahren.

Die Uhrzeit spielt bei der Eisenbahn eine wichtige Rolle. Schließlich muss man wissen, wann ein Zug abfährt und wann er ankommt.

Bei Fahrten von einer Stadt in eine andere musste die Uhr unterwegs umgestellt werden. Denn in der anderen Stadt galt ja eine andere Zeit! Das war vielleicht eine Rechnerei. Besonders kompliziert wurde es beim Lesen von Fahrplänen. Wie du ja weißt, fährt die Eisenbahn nicht, wenn sie gerade Lust hat, sondern nur nach Fahrplan.

Um das Reisen mit der Eisenbahn einfacher zu machen, war es wichtig, dass in ganz Deutschland immer die gleiche Uhrzeit galt. Dies geschah erst im Jahr 1893: Seitdem gilt in Deutschland die sogenannte Mitteleuropäische Zeit, kurz MEZ.
Trotzdem geht die Sonne in Nürnberg aber immer ein bisschen früher auf als in meiner Heimat Köln.

Frankfurter Uhrzeit

Früher wurde sogar die unterschiedliche Ortszeit auf einer Uhr angezeigt, wie auf dieser Uhr. Hier wird nicht nur die Frankfurter Uhrzeit, sondern auch die Berliner Zeit: + 19 Minuten angegeben.

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