Rund ums Bahnfahren

Tolle Technik. Zugklo für die Zukunft In einer Halle in Frankfurt am Main testen die Leute von DB Regio neue Ideen

Tolle Technik. Zugklo für die Zukunft

In einer Halle in Frankfurt am Main testen die Leute von DB Regio Ideen, um das Bahnfahren noch besser zu machen. Ihrem sogenannten Ideenzug haben sie sogar ein neuartiges Klo verpasst. Beziehungsweise: drei!

Es gibt ja Leute, die hocken gefühlt Stunden auf dem Klo. Weil das Buch so spannend ist, sie das Level zu Ende spielen wollen oder einfach, um mal ihre Ruhe zu haben. Vorausgesetzt, dass man auch in Ruhe gelassen wird – und dass man sich auf der Toilette ausreichend wohlfühlt und entspannen kann. Das ist auf einer Zugtoilette nicht immer der Fall: Schnell klopft der nächste Mitreisende ungeduldig an die Tür. Und nach einem Tag auf der Schiene und unzähligen Geschäften strotzt manches Klo nicht mehr ganz so vor Sauberkeit … Das kennst du von der Schultoilette.

Aber muss das eigentlich so sein? „Nein“, sagt Julian Fordon bestimmt. Der 38-Jährige gehört zum Team des Ideenzugs. Ideenzug kennst du nicht? Kein Wunder, der fährt auch nirgends herum. Er steht in einer Halle in Frankfurt am Main. Besichtigen kann man ihn nur auf Einladung. Er könnte auch nicht fahren. „Das ist nur ein Modell“, erklärt Julian. „Allerdings lebensgroß und täuschend echt. Damit zeigen wir, wie das Bahnfahren im Regionalverkehr in Zukunft aussehen könnte.“ Und das soll natürlich möglichst angenehm sein, damit möglichst viele Menschen die Bahn benutzen und das Auto stehen lassen. Also geht es mal um drehbare Sitzplätze, mehr Platz für Fahrräder oder die Beleuchtung. Und heute um das Klo.

Tolle Technik. Zugklo für die Zukunft

Wobei Julian gleich korrigiert: „Nicht das Klo. Wir haben aus der Toilette drei Stationen gemacht: Neben dem normalen WC gibt es einen zweiten Raum mit einem Urinal. Und das Waschbecken ist draußen vor den Toiletten.“ Die Idee dahinter: Wenn Männer zum Pinkeln das Urinal benutzen, bleibt das normale Klo sauberer. Und wenn man sich trotzdem nicht draufsetzen mag? „Kein Problem. Es gibt rundherum Griffe und auch Trittflächen für die Füße. So kann man das Ganze wie ein Plumpsklo benutzen. Das ist zum Beispiel in Frankreich gang und gäbe.“ Sehr wichtig war den Entwicklerinnen und Entwicklern auch, dass man möglichst nichts anfassen muss. „Vor allem nach Corona, klar“, erläutert Julian. Und deshalb gibt es überall Sensoren. Selbst der Abfalleimer und die Tür reagieren schon auf deine Handbewegung. Klingt gut – und sieht dazu noch superschick aus, wozu das warme Licht und die edle Holzverkleidung der Wände beitragen.

Julian nickt zufrieden. „Ja, hier kann man sich wirklich wohlfühlen“, fasst er zusammen. Nur hoffentlich nicht zu wohl. Sonst schließt sich gleich der Erste für Stunden ein … nur noch dieses eine Level spielen!

Man kann den Ideenzug nicht einfach besuchen? Stimmt gar nicht, im Internet geht das. Hier kannst du einen virtuellen Rundgang machen – inklusive Klobesuch. ➜ Mehr erfahren!
Der kleine ICE
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